Antarctica Projekt
Autor/Regie   Axel Engstfeld
Co-Autorin Gisela Keuerleber
Kamera Bernd Mosblech
Ton Karsten Ullrich, Michael Locken, Bruce Adams
Schnitt   Jean-Marc Lesguillons
Musik Macel Wengler
Länge   97 Minuten
Format 16mm
Award Dt. Kamerapreis 1988
Hauptpreis des Festivals "Figueira da Fox" / Portugal
Bayerischer Filmpreis 1989
Jahr 1988
Synopsis
18 Länder haben einen Vertrag geschlossen, der allein ihnen die Entscheidungsgewalt über die Zukunft des letzten unbesiedelten Kontinents der Erde sichert. Dieser Vertrag kam 1959 nur zustande, weil man den brisantesten Punkt, die Verteilung der Resourcen, ausschloß. Seit 5 Jahren arbeiten die Vertragsstaaten fieberhaft daran, Versäumtes nachzuholen.

Unter Ausschluß der Öffentlichkeit verhandeln sie ein diffiziles "mineral regime", das die Spielregeln zukünftiger Rohstoffausbeutung regelt. 1991 steht das jetzige Stillhalteabkommen zur Revision an; dann wird der offene Wettlauf um die Schätze des weissen Kontinents beginnen.

12. Februar 1986 - nach 3 Monaten im Packeis der Ross Sea entschließt sich Greenpeace zum Abbruch ihrer ersten Antarktisexpedition. Die extremsten Eiebedingungen seit 15 Jahren zwingen zur Umkehr. In unmittelbarer Nähe der gigantischen amerikanischen Station McMurdo wollen sie die erste Station einer Umweltschutzorganisation in der Antarktis errichten, den Blick der Welt auf den entlegenen Kontinent ziehen, die Antarktis symbolisch zum Weltpark erklären.

Zwei Jahre Vorbereitungen waren auf einmal vergebens. Erst im darauffolgenden Jahr sollte die Expedition gelingen. Der Film folgt der Expedition in das südliche Eismeer. Eine Reise zum entlegensten Kontinent der Erde gegen die Interessen der Mächtigen der Welt. Eine Reise in die Vergangenheit der "Terra Australis Incognita"; Geschichten ihrer Entdeckung; eine Reise in die bedrohte Zukunft der letzten Wildnis.

Pressekritiken Yon Heinz Diet

Was will Greenpeace am Südpol? — Der Kölner Filmemacher Axel Engstfeld liefert in seinem ausführlichen Dokumentarfilm einige Antworten, die dem Kinopublikum ziemlich unmißverständlich aufzeigen, welche dringlichen Probleme und Bedrohungen die Umweltschutzorganisation in der Antarktis ausgemacht hat. Engstfeld hat 1988 eine Greenpeace Expedition ins südliche Eismeer begleitet. Erst im zweiten Anlauf konnten die Umweltschützer in Pol-Nähe eine Forschungsstation errichten, die es ihnen erlauben wird, bei den anstehenden Entscheidungen zumindest ein mahnendes Wort mitzureden. 1991 steht der im Jahre 1959 geschlossene Antarktis-Vertrag zwischen achtzehn Nationen zur Revision an. Dann ist es mit der ausschließlichen wissenschaftlichen Erschließung der Antarktis vorbei.

Engstfelds Fllmbericht ist sauber recherchiert. Der Kölner, in dessen "Filmographie" mehrere preisgekrönte Werke zu finden sind, beschreibt den historischen Wettlauf und die aktuellen Absichten der betreffenden Staaten. Auch die Hintergründe des Falkland-Krieges werden angesprochen. Mit einigen "unendlich langen" Einstellungen fordert Engstfeld sein Publikum auf, sich auf die Stille, die Unschuld und die Schönheit dieser "unberührten" Landschaft einzulassen.
(Rex)

Cinema 6/89

Antarctica Projekt

Axel Engstfelds Film dokumentiert eine Expedition von Greenpeace in die Arktis

Die Antarkis gilt als eines der letzten unberührten Gebiete der Erde. Aber der Schein trügt. Längst tummeln sich unzählige Wissenschaftler auf dem eisigen Land, um die geplante Nutzung und Ausbeutung des Gebiets vorzubereiten. 18 Länder haben einen Vertrag geschlossen, der ihnen die alleinige Verfügungsgewalt über die Arktis zusichert. Bis 1991 gilt ein Stillhalteabkommen. Dann beginnt der Run auf die Rohstoffe unter dem ewigen Eis. Schon jetzt werden in zähen Verhandlungen die Vermuteten Pfründe verteilt.
Axel Engstfelds Film "Antarctica Projekt" dokumentiert in faszinierenden Bildern eine Expedition der Umweltschutzorganisation "Greenpeace" zu dem einzigen noch unbesiedelten Kontinent der Erde. "Antarctica Projekt" – ein Film zwischen "Politik und Poesie" – zeigt die Schönheiten und die Einzigartigkeit dieses Gebiets und seiner Tierwelt – und offenbart, daß es wahrlich andere Möglichkeiten als die rücksichtslose Ausbeutung dieser letzten Wildnis unserer Erde gibt.
(kesch)

Generalanzeiger Bonn vom 19.5.89
"Antarctica Projekt"

Was will Greenpeace am Südpol? - Der Kölner Filmemacher Axel Engstfeld liefert in seinem ausführlichen Dokumentarfilm einige Antworten, die dem Kinopublikum ziemlich unmißverständlich aufzeigen, welchen dringlichen Probleme und Bedrohungen die Umweltschutzorganisationen in der Arktis ausgemacht hat. Engstfeld hat 1986 ein Greanpeace-Expedition ins südliche Eismeer begleitet. Erst im zweiten Anlauf konnten die Umweltschützer in Pol-Nähe eine Vorschungsstation errichten, die es ihnen erlauben wird, bei den anstehenden Entscheidungen zumindest ein mahnendes Wort mitzureden. 1991 steht der im Jahre 1959 geschlossene Antarktisvertrag zwischen achtzehn Nationen zur Revision an. Dann ist es mit der ausschließlich wissenschaftlichen Erschließung der Antarktis vorbei.

Engstfelds Filmbericht ist sauber recherchiert. Der Kölner, in dessen "Filmographie" mehrere preisgekrönte Werke zu finden sind, beschreibt den historischen Wettlauf und die aktuellen Absichten der betreffenden Staaten. Auch die Hintergründe des Falkland-Krieges werden angesprochen. Mit einigen unendlich langen Einstellungen fordert Engstfeld sein Publikum auf, sich auf die Stille, die Unschuld und die Schönheit dieser "unberührten" Landschaft einzulassen.
(Rex)

zurück zur Katalogübersicht